Maximas Geschichte
KONTROLLE Kinderkrankenhaus
Amsterdamerstrasse Köln, März 2013
Nach zwei Jahren, mittlerweile sind wir berufsbedingt von Hildesheim
in die Niederlande nach Maastricht umgezogen, meldeten wir uns
wieder in Stuttgart.
Prof. Sittel meinte aber, dass, wenn es Maxima gut ginge und wir
weiter nichts zu beklagen hätten, wir dann nicht unbedingt eine
Kontroll-Bronchoskopie bräuchten, sondern und bei Bedarf oder
Auffälligkeiten bei Ihm melden sollten.
Darüber waren wir sehr froh. Mittlerweile hatte sich bei uns
freundlicherweise Dr. Josef Holzki gemeldet, dem ich damals in der
akuten Situation nicht erreicht hatte, aber eine Nachricht hinterlegt
hatte. Dr. Holzki ist ehemaliger Chefarzt der Anästhesie an der
Kinderklinik Amsterdamerstrasse in Köln. Dort wurde ein
endoskopisches und operatives Zentrum für Kehlkopf- und
Luftröhrenchirurgie unter Zuhilfenahme von Prof. Karl Mantel aus
München und Dr. Hoeve aus Rotterdam seit 1983 etabliert und durch
wissenschaftliche Arbeiten verbreitet. Er ist auch nach seiner
Berufstätigkeit über den ganzen Erdball wieder sehr aktiv mit
Vorlesungen und Tagungen, um junge Ärzte einzuweisen in die Kunst,
kleine Kinder, verletzungsfrei zu intubieren und kanülierte Kinder
nach Möglichkeit von deren Kanüle zu befreien.
In Köln tauscht er sich gern mit den Kollegen Dr. Christian Puder
(niedergelassen in Köln Kalk) und Dr. Michael Laschat (leitender Arzt
Kinderanästhesie Kinderklinik Amsterdamerstrasse, Köln) aus, die
sein Erbe in Köln fortführen in Sachen achtsame Intubation und
schwierige Atemwege beim Kind.
Diese Kontrolle sollte in Köln Dr. Puder vornehmen. Josef Holzki
wollte im OP dabei sein und uns bot man ebenfalls an, am Kopfende
von Maximas OP-Tisch in OP-Kleidung zu stehen und so unserer
Tochter aus nächster Nähe beizustehen und gleichzeitig den Ärzten bei
ihrer erstaunlichen Arbeit zuzuschauen. Werner lehnte dankend ab,
sodass der Weg für mich frei war.
Mit sehr mulmigen Gefühlen durfte ich Maxie begleiten auf ihrem Weg
zum OP und in die kurze tiefe Narkose. Erstaunlicherweise haben die
Ärzte und das gesamte OP-Personal eine so ruhige, vertrauens-
erweckende Atmosphäre verbreitet, dass ich mit größter Bewunderung
und gestärktem Zutrauen, denn ich sah wie vorsichtig und liebevoll sie
Maxima behandelten, aus dieser Erfahrung heraus ging. Ausserdem
hab ich zeitgleich mit Dr. Puder und Dr. Holzki bei der Kehlspiegelung
gesehen, dass alles soweit in Ordnung war, dass Maxie für den Notfall
immer noch diese schöne Halbmondöffnung bleibt.
Nur wenige Ärzte in Deutschland wissen tatsächlich, dass man
Kindern mit Interarytenoidfibrose so helfen kann, wie es bei Maxima
geschehen ist. Wären wir in Hannover geblieben, wäre Maxie auf
unbestimmte Zeit kanüliert worden. Die wenigen Ärzte stehen in guter
Verbindung miteinander, tauschen sich aus. So dass die Ergebnisse
aus Köln nach Stuttgart weitergeleitet wurden.
10/11