Maximas Geschichte
Leider konnte ich bei den uns genannten Adressen niemanden erreichen und so begann ich in allen mir vertrauten Sprachen im Internet nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Ich stieß auf einen „Reisebericht“ eines deutschen Arztes, der in den USA genau solche Probleme gesehen hatte und neue Lösungen aufzeigte.  Nach 2 Tagen und 3 Nächten bekam ich eine sehr freundliche Antwort der Sekretärin von Prof. Christian Sittel in Stuttgart. Hier brauchte es keine langen Erklärungen. Sie wusste genau, wie akut die Situation war und von solch eigentümlichen „Notfällen“ hörte sie scheinbar nicht zum ersten Mal. Nach Rücksprache mit ihrem Chef bekamen wir umgehend einen Termin bei Prof. Sittel. Opa mietete umgehend einen Kleinbus an, mit dem wir als Großfamilie am folgenden Tag nach Stuttgart reisten. Prof. Sittel brauchte Maxima nur auf dem Gang zu beobachten und belauschen. Eine Laryngoskopische Untersuchung ohne Betäubung führt er bei solch kleinen Kindern nur ungern durch und brauchte diese auch hier nicht vorab. Montag wollte er im OP „rein“ schauen (erneute Bronchoskopie) und wenn es das war, was er vermutete, dann würde er gleich gerne „lasern“. Im Internet hatte ich Prof. Sittel bei meiner irren Internetsuche in einem Forum gefunden, wo krebskranke Schilddrüsenpatienten sich austauschen und gegenseitig stützen. Dort in diesem Forum hat Prof. Sittel das „Wort ergriffen“ und Patienten aufgeklärt, dass man auch hier in Deutschland (er hat selbst u.a. in den USA gelernt und geforscht) mit „einfachen“ OP-Methoden
Patienten helfen kann, dass man sie gar „dekanülieren“ kann, wendet man eine bestimmte leicht zur erlernende Laseroperationstechnik an. Und genau diese Technik hatte er auch auf ehemalige Frühchen schon angewendet mit ähnlichen Problemen, wie Maxima sie hatte: die Interarytenoidfibrose. Das bedeutet, kurz unterhalb der Stimmbänder hat sich, durch eine kleine Verletzung bedingt mit beispielsweise dem Beatmungsschlauch in Kombination mit einer Erkältung, eine Vernarbung gebildet. Durch diese Vernarbung werden die Stimmbänder in einer Stellung fixiert. Beim Luftholen gehen die Stimmlippen normalerweise weit auseinander und bei der Phonation sind sie zusammen. Bei Maxima können die Stimmlippen ihre Position gar nicht verändern. Zum Luft holen wendet sie Kraft auf, um Atemluft in ihre Lungen hineinzuziehen, wie durch einen Strohhalm. Dadurch entsteht auch das Geräusch, der Stridor. Bei größerer Anstrengung wird sie schneller müde, da sie sich nicht schnell ein mehr an Luft beschaffen kann.  Kurioserweise ist Sprechen kein Problem mit beidseitiger Stimmbandlähmung, da zum Sprechen wieder andere Muskulatur benötigt wird, die davon nicht beeinträchtigt wird.  

07/11