Maximas Geschichte
ERSTE LASER - OP, Olgahospital „Olgäle“, Stuttgart  November 2008 Prof. Sittel dämpfte unsere Euphorie der Erleichterung. Wir wähnten uns bereits am Ziel unserer Träume für Maximas Zukunft. Aber Herr Sittel konnte uns nicht versprechen, ob sein Lasereingriff Erfolg haben würde. Die Strukturen beim Kleinkind sind noch sehr weich und sehr klein. Alles liegt sehr dicht beisammen. Er warnte uns auch vor den Auswirkungen der längerfristigen Beatmung, die mit dem Eingriff einher gehen sollte. Denn wenn die Stelle gelasert ist, Herr Sittel hat einen Aryknorpel links und ein Drittel des linkes Stimmbandes entfernt, besteht, die Gefahr einer sofortigen neuen Narbenbildung. Und um diese zu verhindern, muss die frisch gelaserte Stelle mit einem Beatmungsschlauch quasi „geschient“ werden, sodass die Stelle offen bleibt. Man möchte gewissermaßen ein „Loch“ in Halbmondform entstehen lassen, durch das Maxima immer zu Luft kommen kann, auch wenn, beispielsweise durch eine Erkältung, die Stimmlippen sehr geschwollen wären. Auch eine künstliche Beatmung ist durch diese neu entstandene Öffnung im Notfall möglich. Die erhöhte Gefahr einer Einatmung eines Fremdkörpers nimmt man billigend in Kauf. Er warnte uns auch bereits vor, dass eine solche OP wahrscheinlich nicht ausreichen würde, die Öffnung entstehen zu lassen. Dass wir mit mindestens einer weiteren Laser-OP rechnen müssten. Im Extremfall,
bei zu weichen Strukturen, könnten man über Einbringung eines Knochenstückes nachdenken, um diesen Bereich zu stabilisieren. Medizinisch gesehen ist das ganze Vorgehen eher unkonventionell und mutig. Ein Stück eines Stimmbands und ein Aryknorpel werden laserchirugisch entfernt. Ein unwiderruflicher Eingriff eines geübten Chirurgen. Aber der Nutzen im Leben eines Menschen, der nur mühevoll zu Luft kommt, ist enorm und überwiegt alle Bedenken. Weitere angekündigte Nebenwirkung sollte die Sprech- und Singstimme betreffen. Sie Stimme würde durch den Eingriff tiefer, heiserer, rauer. Für uns war die Aussicht, dass Maxima weiter aufwachsen würde dürfen, ganz frei von Hilfsmitteln und Kanülen, zu schön. Die OP, die darauf folgenden Tage auf der Intensivstation des Olgahospitals am Bett des dauerbeatmeten Kindes, das Entfernen des Schlauches, Ihr Entzug von den Betäubungsmitteln, dies alles hatten wir tatsächlich unterschätzt. Und wirklich war der jüngste Spross der Familie, Yul, gerade mal neun Wochen alt, und ohne Oma und Opa, die noch im Berufsleben standen, sich frei gemacht hatten, ein nahe gelegenes Hotel bezogen, um uns rund um die Uhr zur Seite zu stehen, wäre diese Zeit niemals so zu schaffen gewesen. Auch vom Krankenhaus- personal mitsamt der Unterkunft und den Versorgungsmöglichkeiten fühlten wir uns gut unterstützt in dieser beladenen Zeit. Und welch ein Glück! Maxie hat alles sehr sehr tapfer überstanden und man konnte bereits merken, dass Sie besser zu Luft kam, ruhiger wurde, sich entspannte.

08/11